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Fallbeispiel:
Anforderungsermittlung und Entgeltdifferenzierung

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Fallbeispiel: Anforderungsermittlung und Entgeltdifferenzierung in einem Gießereiunternehmen


Ausgangssituation

Ein mittelständisches Gießereiunternehmen, das spezialisierte Metallgussteile für den Maschinenbau herstellt, steht vor der Herausforderung, seine Entlohnungssysteme zu modernisieren. Die bisherige Entgeltstruktur, die auf pauschalen Lohnstufen basierte, berücksichtigt die unterschiedlichen Anforderungen und Qualifikationen der Mitarbeiter nicht ausreichend. Dies führt zu Unzufriedenheit unter den hochqualifizierten Fachkräften und erschwert die Mitarbeiterbindung. Das Unternehmen beschließt daher, ein differenzierteres Entgeltsystem einzuführen, das die unterschiedlichen Anforderungen und Qualifikationsniveaus besser widerspiegelt.

Zielsetzung

Das Ziel der Maßnahme ist es, ein gerechteres Entgeltsystem zu entwickeln, das den unterschiedlichen Anforderungen der Arbeitsplätze sowie den Qualifikationen der Mitarbeiter Rechnung trägt. Dies soll die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und gleichzeitig die Motivation fördern, höhere Qualifikationen zu erwerben.

Vorgehensweise

  1. Analyse der Arbeitsplätze: Zunächst wurden alle Arbeitsplätze im Unternehmen detailliert analysiert. Dabei wurden die physischen und mentalen Anforderungen der einzelnen Tätigkeiten, die benötigten Qualifikationen und die Verantwortungsbereiche dokumentiert. Diese Analyse umfasste sowohl operative Aufgaben an den Gießanlagen als auch unterstützende Tätigkeiten wie Qualitätssicherung und Wartung.
  2. Anforderungsermittlung: Auf Basis der Arbeitsplatzanalyse wurden spezifische Anforderungsprofile für jede Position erstellt. Diese Profile umfassten Aspekte wie:
    • Komplexität der Aufgabe: Anforderungen an technisches Verständnis und Problemlösungsfähigkeiten.
    • Verantwortungsniveau: Verantwortung für Qualität, Sicherheit und Effizienz.
    • Erforderliche Qualifikationen: Notwendige Aus- und Weiterbildungen sowie Berufserfahrung.
  3. Entwicklung eines Entgeltdifferenzierungssystems: Das Unternehmen entwickelte ein Entgeltsystem, das die ermittelten Anforderungen in eine differenzierte Lohnstruktur überführte. Die Lohnstruktur wurde in verschiedene Entgeltgruppen unterteilt, die jeweils an die Komplexität und die Qualifikationsanforderungen der Arbeitsplätze gekoppelt waren. Die Entgeltgruppen sahen folgendermaßen aus:
    • Gruppe 1: Tätigkeiten mit niedrigen Anforderungen und geringen Qualifikationsanforderungen.
    • Gruppe 2: Tätigkeiten mit mittlerer Komplexität und spezifischen Fachkenntnissen.
    • Gruppe 3: Hochqualifizierte Tätigkeiten mit hoher Verantwortung und komplexen Anforderungen.
  4. Mitarbeiterkommunikation und Beteiligung: Um die Akzeptanz des neuen Entgeltsystems sicherzustellen, wurde ein umfassendes Kommunikations- und Beteiligungsprogramm gestartet. Die Mitarbeiter wurden in Workshops und Informationsveranstaltungen über die Veränderungen informiert und hatten die Möglichkeit, ihre Perspektiven einzubringen. Die Einbeziehung der Betriebsräte und der Gewerkschaft spielte dabei eine zentrale Rolle.
  5. Pilotphase und Anpassung: Das neue Entgeltsystem wurde zunächst in einer Abteilung der Gießerei pilotiert, um die Umsetzung zu testen und mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Während dieser Phase wurde das System kontinuierlich überwacht und in Abstimmung mit den Mitarbeitern optimiert.
  6. Unternehmensweite Einführung: Nach einer erfolgreichen Pilotphase wurde das differenzierte Entgeltsystem schrittweise in allen Abteilungen des Gießereiunternehmens eingeführt. Parallel dazu wurden Schulungsprogramme für die Mitarbeiter entwickelt, um sie auf die Anforderungen höherer Entgeltgruppen vorzubereiten und den internen Aufstieg zu fördern.

Ergebnisse

Die Einführung des neuen Entgeltsystems führte zu einer höheren Zufriedenheit unter den Mitarbeitern, insbesondere bei den Fachkräften, die nun entsprechend ihrer Qualifikationen und Verantwortungen entlohnt wurden. Dies wirkte sich positiv auf die Mitarbeitermotivation und -bindung aus. Außerdem konnte das Unternehmen durch das differenzierte System gezielt Anreize für die Weiterbildung schaffen, was langfristig die Qualifikation der Belegschaft steigerte und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbesserte.

Fazit

Das Fallbeispiel zeigt, wie durch eine sorgfältige Anforderungsermittlung und die Einführung eines differenzierten Entgeltsystems nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht, sondern auch die betriebliche Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden können. Besonders in spezialisierten Industriebereichen wie der Gießerei ist eine passgenaue Entlohnung, die die spezifischen Anforderungen und Qualifikationen berücksichtigt, ein zentraler Erfolgsfaktor.

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