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Fallbeispiel:
Pflegeheim

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Fallbeispiel: Pflegeheim


Das Pflegeheim ist eine Einrichtung, die sich auf die Langzeitpflege von älteren Menschen spezialisiert hat. Die Leitung des Pflegeheims hat beschlossen, ihre internen Prozesse zu optimieren und möchte dazu Leistungskennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) einführen, um die Qualität der Pflege und die Effizienz des Personaleinsatzes zu messen.

Situation:

In den letzten Monaten gab es vermehrt Beschwerden von Angehörigen und Bewohnern über lange Wartezeiten bei der Versorgung sowie über eine unzureichende Dokumentation der Pflegeprozesse. Außerdem wurde von den Mitarbeitern berichtet, dass sie sich überlastet fühlen und die Fluktuation des Personals zugenommen hat. Die Heimleitung will nun die Ursachen für diese Probleme analysieren und hat daher beschlossen, spezifische Leistungskennzahlen einzuführen, um die Prozesse besser steuern zu können.

Ziel:

Das Hauptziel ist es, die Qualität der Pflege zu verbessern, die Zufriedenheit der Bewohner und Angehörigen zu erhöhen und die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte zu optimieren. Dies erfolgt u.a. mit einer Prozessanalyse unter Verwendung von REFA-Methoden und Zeitaufnahmen.

Eingesetzte Leistungskennzahlen:

  1. Pflegepersonal-Residenten-Verhältnis (Pflegequote):
    • Definition: Verhältnis zwischen der Anzahl der Pflegekräfte und der Anzahl der Bewohner.
    • Zielwert: 1 Pflegekraft für 8 Bewohner während der Tagesschicht, 1 Pflegekraft für 15 Bewohner während der Nachtschicht.
    • Bedeutung: Diese Kennzahl hilft zu bewerten, ob genügend Pflegepersonal zur Verfügung steht, um eine angemessene Pflege zu gewährleisten.
  2. Durchschnittliche Reaktionszeit auf Rufsysteme:
    • Definition: Durchschnittliche Zeit, die eine Pflegekraft benötigt, um auf das Rufsystem eines Bewohners zu reagieren.
    • Zielwert: Maximal 5 Minuten.
    • Bedeutung: Diese Kennzahl gibt Aufschluss über die Reaktionsfähigkeit und Verfügbarkeit der Pflegekräfte.
  3. Anzahl der Stürze pro Monat:
    • Definition: Anzahl der registrierten Stürze von Bewohnern pro Monat.
    • Zielwert: Maximal 2 Stürze pro 100 Bewohner.
    • Bedeutung: Diese Kennzahl misst die Sicherheit der Bewohner und kann Indikatoren für Verbesserungspotenziale in der Mobilitätsunterstützung geben.
  4. Pflegedokumentationsgrad:
    • Definition: Prozentualer Anteil der vollständig und korrekt ausgefüllten Pflegedokumentation pro Schicht.
    • Zielwert: 100% vollständig dokumentierte Pflegeleistungen.
    • Bedeutung: Diese Kennzahl zeigt, wie zuverlässig und umfassend die Pflegedokumentation geführt wird, was entscheidend für die Pflegequalität und die rechtliche Absicherung ist.
  5. Mitarbeiterfluktuationsrate:
    • Definition: Prozentsatz der Pflegekräfte, die das Heim innerhalb eines Jahres verlassen haben.
    • Zielwert: Unter 10% pro Jahr.
    • Bedeutung: Diese Kennzahl hilft zu bewerten, wie zufrieden die Mitarbeiter mit ihrer Arbeit sind und ob das Arbeitsumfeld stabil ist.

Analyse und Maßnahmen:

Nach der Einführung der Leistungskennzahlen stellt die Heimleitung fest, dass das Pflegepersonal-Residenten-Verhältnis häufig überschritten wird, insbesondere während der Nachtschicht. Die durchschnittliche Reaktionszeit auf das Rufsystem liegt bei 8 Minuten, was deutlich über dem Zielwert liegt. Zudem gibt es monatlich durchschnittlich 4 Stürze pro 100 Bewohner, was ebenfalls über dem angestrebten Wert liegt. Die Pflegedokumentation weist Lücken auf, und die Fluktuationsrate der Mitarbeiter liegt bei 15% pro Jahr.

Basierend auf diesen Erkenntnissen beschließt die Heimleitung, folgende Maßnahmen umzusetzen:

  • Einstellung zusätzlichen Pflegepersonals, um das Pflegepersonal-Residenten-Verhältnis zu verbessern.
  • Schulung des bestehenden Personals im Bereich Zeitmanagement und effiziente Pflegedokumentation.
  • Einführung eines Sturzpräventionsprogramms, um die Anzahl der Stürze zu reduzieren.
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Einführung von Mitarbeitergesprächen, um die Zufriedenheit der Pflegekräfte zu erhöhen und die Fluktuation zu senken.

Fazit:

Durch den Einsatz von Leistungskennzahlen konnte das Pflegeheim gezielt Problembereiche identifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegequalität und Arbeitsbedingungen einleiten. Regelmäßige Überprüfungen der Kennzahlen werden sicherstellen, dass die gesetzten Ziele langfristig erreicht und aufrechterhalten werden.

 

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